Mittwoch, 30. November 2011

Kann eine 'Community of knowledge' das Börsengeschehen beeinflussen?

Markus Birkenkrahe, Professor für Wirtschaftsinformatik in Berlin, sieht sich in der New York Times zitiert. Der Grund, er meint, Internet Communitys könnten das Börsengeschehen beeinflussen:
If an activity is meaningful to a community, it can use social media to build information, momentum and relationships much, much faster than ever before. That these tools are related to “community” (a wider group with common interests) rather than “friendship” can be gathered from the many facebook pages that are dedicated to a cause. (Social Media Are Growing Up)
Mir scheint interessant, dass hier knowledge building durch eine Community aufgrund ihrer weltweiten Vernetzbarkeit innerhalb des Internets sehr reale wirtschaftliche Folgen zugeschrieben werden.

Samstag, 26. November 2011

Wie kann man verhindern, dass Wissen der Gemeinschaft verloren geht?

In der Familie
1. indem man die wichtigsten Fundorte, Passwörter u.ä. gemeinsam speichert.
2. indem man Familienerinnerungen (Familiengeschichten, Familiengeschichte, Kochrezepte u.a. abfragt und speichert (im Gedächtnis, per Audio und Schrift)

In Arbeitsgemeinschaften:
1. Indem man alle Mitglieder an der Aufgabe interessiert.
Nur dann werden die Mitglieder kein Interesse haben, Informationen zu monopolisieren, um sich unentbehrlich zu machen. (Freilich muss auch klar sein, dass die Wertschätzung dem Beitrag zum Ergebnis dient und nicht der Unentbehrlichkeit eines Mitglieds, und sei es des Leiters/Moderators.)
2. Indem man für besonders wichtige Aufgaben Teams arbeiten lässt. (Das setzt freilich voraus, dass man mindestens zwei findet, die sich dafür interessieren und befähigt sind).

In Betrieben:
1. durch Expertensysteme (die freilich in den Fällen nicht greifen, wo es um intuitives Wissen geht)
2. durch Teambildung (s.o.)
Anekdote dazu: Im Ostblock gab es nur zwei höchstqualifizierte Spezialisten für die Löschung von brennenden Ölquellen. Beide arbeiteten in der Sowjetunion. China fragte an, ob es Assistenten stellen dürfe, die diese bei der Arbeit unterstützten. Am Ende hatte die Sowjetunion weiterhin diese beiden Experten, China aber hatte zehn.

In der Kunst:
Meisterklassen (da das Wissen intuitiv ist, kann hier ein Expertensystem gewiss nicht greifen)

In der Gesellschaft:
1. durch oral history, Zeitzeugen; vgl. auch: Erinnerungskultur
2. durch Sammlung von Märchen, Sagen, Alltagswissen, Weltwissen
3. Dokumentation sterbender Schriften und Codes
4. Dokumentation sterbender Sprachen, auch Computersprachen
5. Dechiffrierung von bisher Unlesbarem (Beispiel: Hieroglyphen)  und regelmäßige Umspeicherung auf die neusten Speichermedien Verwendung dauerhafter Speichermedien und für Sonderfälle den Erhalt von Lesegeräten für alte Speichermedien
6. allgemein: Pflege aussterbender Kulturtechniken
7. speziell dafür entwickelte Wissenschaften, z.B. Ethologie, Geschichte

Probleme, die durch Nutzung des Transaktiven Gedächtnisses entstehen

1. Wer Auskünfte gibt, verliert an eigener Arbeitszeit. (Kann sein Gewinn durch Lernen durch Lehren und der Gewinn der Gesamtgruppenleistung das ausgleichen?)
2. Wer Auskünfte nutzt, kann wie Guttenberg - im Unterschied zu ihm freilich in den meisten Fällen legal - eine Kompetenz vortäuschen, die er nicht hat.
Beispiel: Ein Informatiker wird promoviert, obwohl er ständig seine Kollegen um Hilfe bei seiner Arbeit gebeten hat und von der Software, die in Gemeinschaftsarbeit mit ihm produziert wurde, nach ihrer Optimierung keine einzige Programmzeile im wirksamen Programmcode zurückblieb, die er geschrieben hatte.

Dienstag, 22. November 2011

Nachteile des TMS durch Lernen durch Lehren vermeidbar?

Die dritte offline-Sitzung des Open Course Workplace Learning (ocwl11) befasste sich mit dem Transaktiven Gedächtnis. Meine direkten Kommentare gebe ich beim dortigen Blogbeitrag ab. Hier möchte ich darstellen, inwiefern ich einen interessanten Bezug zwischen der Theorie vom Transaktiven Gedächtnis und seiner möglichst effizienten Nutzung und "Lernen durch Lehren" sehe.

Jean-Pol Martin glaubt, dass die folgenden (im Blogbeitrag angeführten) Probleme des transaktiven Gedächtnisses durch LdL vermeidbar seien oder doch zumindest minimiert werden könnten:

Die Probleme gibt es, wenn:

  1. verschiedene Labels für gleiches Wissen verwendet werden
  2. Experten die Gruppe verlassen
  3. die Gruppe sich auflöst
  4. es Kommunikationsschwierigkeiten gibt
  5. man die Wissensdomäne der anderen nicht kennt
  6. die Verantwortungszuteilung unklar ist
  7. zu große Spezialisierung der Experten stattfindet
  8. das System nicht ausgereift ist und noch keine Expertise gebildet wird


Problemminimierung durch Lernen durch Lehren:
Zu 1: Weil die Wissensbildung gemeinsam erfolgt, wird im Regelfall unter gleichem Label abgespeichert. Wenn der Lehrer den Verdacht hat, dass das nicht geschieht, kann er eingreifen.
zu 2: LdL soll die Gruppenteilnehmer schnellstmöglich vom ursprünglichen Experten, dem Lehrer, unabhängig machen, weil alle Gruppenmitglieder - außer dem Lehrer - Lehraufgaben übernehmen.
zu 3: Es gilt dasselbe wie bei 2. Jedes Mitglied wird in Selbständigkeit geschult, aber natürlich geht bei der Auflösung Wissen verloren. (Nicht umsonst klagt J-P Martin noch heute darüber, dass er nicht mehr seine Schüler hat. ;-))
zu 4-8: Kann man sich jetzt selbst ausrechnen, was da wohl stehen wird? Dann kann man das vielleicht in einen Kommentar schreiben.


Als über Videos im Internet mehr Praxisbeispiele von "Lernen durch Lehren"  bekannt wurden, stellte sich heraus, dass die theoretische Darstellung von LdL eine weniger aktive Rolle des Lehrers suggeriert, als sie tatsächlich vorliegt. Der Lehrer lehrt ja nicht selbst, er lässt ja die Schüler lehren, aber: Selbstverständlich muss er sich vergewissern, dass die Schüler genügend geeignetes Material haben, anhand dessen sie lehren können. Er muss sie zum Methodenwechsel anleiten und sie dafür mit den verschiedensten Methoden vertraut machen. Schließlich muss er ständig den Lehrprozess begleiten und gegebenenfalls durch Hilfen unterstützen. Wichtig ist dabei aber, dass die Hilfen stets nur den lehrenden Schülern gegeben werden, nicht der Gruppe.
Bei so angeleitetem LdL zwingt sich der Lehrer, das Spezialwissen weiterzugeben, von dem er vor dem Lehrvorgang noch nicht wusste, dass es dazu gehört. Und die Schüler kommen immer wieder in vertauschte Rollen. Jeder Schüler, auch der erfolgsgewohnte, erfährt sich immer wieder als jemand, der weniger zu dem Stoff weiß als seine sonst weniger erfolgreichen Mitschüler, die jetzt aber die Lehrenden sind. Andererseits kann er aufgrund seines Erkenntnisinteresses etwas aus den Lehrenden herausfragen, was diese noch nicht als wichtig erkannt haben.
Dabei wird gleichzeitig die Unterscheidung von wichtig und unwichtig gelernt und andererseits, dass sie - je nach Interessenlage -  individuell unterschiedlich zu beantworten sein kann.  

Als mit Weiterbildungsspezialisten für Unternehmen über "Lernen durch Lehren" gesprochen wurde, hieß es, LdL könne dort nicht funktionieren, weil dort aus Kostengründen immer nur kurze Schulungskurse stattfinden könnten.
Heißt das, dass wegen der Vorteile des transaktiven Gedächtnisses  Schulungen grundsätzlich nur in der Arbeitsumgebung (workplace learning) stattfinden sollten?

Montag, 21. November 2011

Transaktives Gedächtnis in meiner Praxis

Ich räume manches Geschirr, das ich extrem selten benutze, nicht selbst ein, sondern frage - wenn möglich - meine Frau oder lasse sie selbst es einräumen.
Eine Missachtung der Anerkennung der Expertise meiner Frau und ein kreatives ad hoc Erfinden von Verstauungsmöglichkeiten könnte auf Dauer dazu führen, dass im Endeffekt keiner der beiden Partner mehr weiß, wo etwas vermutlich steht. (Extrem: Die Putzfrau räumt in dem Zimmer des Professors auf, in dem auf dem Boden lauter kleine Stapel von Papieren liegen. Man stelle sich die Dankbarkeit des Professors für diesen Hilfsdienst vor.)

Wenn diese Spezialisierung aber zu weit getrieben wird, kann es dazu führen, dass nach dem Tode eines Partners die gemeinsamen Sparbücher, die Versicherungsdokumente, das gemeinsame Testament und sogar der Autoschlüssel nicht mehr gefunden werden können. - Eine moderne Variante: der Computer des Partners ist so gut passwortgeschützt/gesichert, dass ihm keinerlei Informationen mehr entnommen werden können.

Mittwoch, 16. November 2011

Zusammenarbeit beim Wissensaufbau

Wenn eine Gruppe davon ausgeht, dass ein Teil der Gruppe (z.B. der Gruppenleiter)  die vorgegebenen Aufgaben besser bewältigen kann als jeder vom Rest der Gruppe, wird es für diesen Rest vermutlich recht schwer, sich vorzustellen, dass er sehr Wesentliches zum Wissensaufbau beitragen kann.
Dem kann man begegnen, indem man ganz gezielt das Aufdecken von Schwierigkeiten beim Textverständnis und  die Erzeugung von produktiven Missverständnissen als Teil der Gruppenarbeit vorsieht.

In unserer gemischten Lerngruppe liegt in diesem Sinne der Vorzug darin, dass die online Beteiligten nur sehr schwer einschätzen können, was die übrigen Gruppenmitglieder an Vorkenntnissen mitbringen, und deshalb ihre Unkenntnis relativ problemlos zugeben können und andererseits jeder auch auf scheinbar selbstverständliche Zusammenhänge hinweisen kann, weil nicht klar ist, ob sie nicht irgend jemandem aus der Gruppe unvertraut sind.
Für mich ist daher Teil meines unausgesprochenen Kollaborationsskripts, auszuprobieren, ob nicht bei mir Wissenslücken bestehen, die ich noch gar nicht als solche wahrgenommen habe, und andererseits auf Sachverhalte hinzuweisen, die vermutlich jedem geläufig sind, aber vielleicht doch nicht allen.
Deshalb schreibe ich auch diesen relativ belanglosen Beitrag. Wer weiß, vielleicht kann ja doch jemand etwas mit ihm anfangen.
Vor allem aber spricht er etwas über den Zusammenhang von Kollaborationsskripten und der Rolle des transaktiven Gedächtnisses für Zusammenarbeit an, was mir persönlich bisher noch nicht so klar war.

Mittwoch, 9. November 2011

Wie lernen Studenten?

"Die überwiegende Mehrheit der Studierenden findet es nicht sinnvoll, soziale Netzwerke zur Kommunikation mit Dozierenden und wissenschaftlichen Assistenten zu verwenden, um beispielsweise Informationen zu Lehrveranstaltungen auszutauschen. Viele Studierende gaben an, die Nutzung sozialer Netzwerke bewusst zu reduzieren, um mehr Zeit für das Studium zu haben."
Future use of IT for work and life at Campus Abschlussbericht
von L. von Boehmer, D. Candreia, D. Dönmez, G. Grote, W. Korosec, I. Titz
https://www1.ethz.ch/id/projects/abgeschlossen/fit4campus/FIT4CampusEndbericht.pdf

Frage an die Onliner:
Habt ihr im Studium in online Netzwerken gelernt oder in face-to-face-Beziehungen?
Frage an die Studenten:
Wie lernt ihr? Beschreibt das obige Zitat euer Lernverhalten?

Lisa Rosa twittert:
Individualisierung beim Lernen heißt nicht, alle lernen für sich allein d gleiche. Es bedeutet: Jeder lernt etw anderes durch Kollaboration.
Meine Frage:
Ist das auch unsere Erfahrung bei kollaborativem Lernen?  Das wäre das Gegenteil von "Knowledge Building – Kollaboration statt Lernen", oder?

Dienstag, 8. November 2011

Zur Bedeutung des Lehrers

schreibt Zeit online auf der Basis einer Studie in Neuseeland.
Muss ein Kollaborationsskript nicht sehr genau auf die Möglichkeiten des Lernenden zugeschnitten sein?

Vorläufig nur ein Stichwort, ganz ohne Meinung dazu.

Montag, 7. November 2011

Wenn eine eine Reise tut, ... (Reaktion)

Wenn eine online-Gruppe und eine offline-Gruppe miteinander kommunizieren wollen, ...
schadet es nichts, wenn auch ein offline-Kanal zur Verfügung steht.
Besten Dank an Monika!

Der Bericht klingt ganz so, wie wir die Gruppe im Etherpad haben arbeiten sehen. Jetzt sollten wir Onliner die Möglichkeiten des zeitversetzten Arbeitens nutzen und warten.

Übrigens, für die Designation im Heiligen Römischen Reich von 911 bis 1198 war ich mal Experte.
Bei allem, was Lernmethoden und gar noch Psychologie betrifft, hechel ich übel hinterher (überflüssig zu sagen). Aber das bin ich inzwischen gewohnt.

Über Vor- und Nachteile von Pseudonymen

Anfängern empfehle ich sehr, im Internet ein Pseudonym zu wählen, für Minderjährige sollte es verpflichtend sein.

Ein Pseudonym schützt zwar nicht davor, bei Facebook gründlich ausgespäht und von angeblichen Freunden fürchterlich gemobbt zu werden. Es hat aber den Vorzug, dass man nicht noch nach fünf Jahren auf der Party zu hören kriegt "Strüber, waren Sie nicht der Fall von Supermobbing, der damals durchs Netz ging? Wie haben Sie sich eigentlich damals gefühlt?"

Das nicht, aber wenn ein Wikipedianer 1000 Artikel geschrieben hat und davon 30 exzellente, dann wird jeder Personalchef fürchten, dass derjenige nicht die geforderten 100% Arbeitskraft für den Betrieb aufbringt, sondern nach dem Feierabend um 0:30 doch noch mal einen Artikel verfasst, in dem er womöglich auch noch etwas von seinen einzigartigen Spezialkenntnissen preisgibt, die die Firma für sich monopolisieren will.
Wenn er dann fordert, dass nachträglich all seine guten Artikel unter einem neuen Pseudonym veröffentlicht werden sollen, wird ihm das nicht mehr viel helfen.

Jetzt zu den Nachteilen von Pseudonymen: Ein gewisser Jimmy Donal Wales hätte als John Smith vermutlich bei vielen Wikipedianern,  aber nicht nur bei denen ein geringeres Ansehen.
Aber auch ein schlichter Walter Böhme kommt seltener in die Situation, dass sein Name falsch ausgesprochen wird, als ein Fontanefan (wenn man nicht erkennt, dass er ein Fan von Fontane ist). Auch will manchem nicht in den Kopf, dass Fontane44 und Fonty mit Fontanefan identisch sein könnten, während man Walter Böhme gern glaubt, dass er erfolgreicher Elektriker ist. (Google)

Eben finde ich auf Lernspielwiese einen weiteren Nachteil des Pseudonyms: "Als was will ich wahrgenommen werden? Puh… eigentlich als die, die ich bin „Christa Schwemlein“ mit „e“ und einem „m“"
Da ich an Identität nicht so dringlich glaube, ist mir das nicht so wichtig. Aber ich brauche als Blogger auch keinen Markennamen, da ich damit kein Geld verdienen muss. (Merke: Für Anfänger ein Argument für ein Pseudonym. Weshalb hat Goethe so viele Manuskripte verbrannt? Weshalb ärgert er sich noch heute, dass man seinem "Urfaust" und seinem "Urmeister" auf die Schliche gekommen ist? Weil er als das gelten wollte, was er geworden war, nicht als das, was er auf dem Wege zum Markenartikel "Olympier" war.)

Wenn ich Vor- und Nachteile gegen einander abwäge, bleibe ich bei: Für Anfänger Pseudonym. Es zu lüften fällt viel leichter, als nachträglich eins herstellen zu lassen.
Es sei denn, man ist Lord Oxford und schreibt unter dem Pseudonym William Shakespeare. Das wird man dann so leicht nicht wieder los. Mein Ratschlag an alle zukünftigen Lord Oxfords: Nie wieder unter Pseudonym!

Dazu von Dörte Giebel mit weiter weisenden Links ... die Klarnamen-Debatte um GooglePlus usw. ...

Ärgerlich ist es, wenn bei Facebook, dem konsequenten Verletzer des Art. 1 des Grundgesetzes (informationelle Selbstbestimmung), eine Diskussion über Pseudonyme geführt wird, an der man natürlich nur nach Aufgabe dieses Rechtes teilnehmen kann, und wenn selbst ein Blog auf wordpress, auf dem das angekündigt wird, keine Kommentare von angemeldeten Wordpress-Nutzern akzeptiert, sondern eine Spezialanmeldung verlangt.
Der Blog wird vom Forum Bildung, Wirtschaft und Entwicklung, das im §2 seiner Satzung über "Vereinszweck" schreibt:


"§ 2 Vereinszweck
Zweck des Vereins ist die Förderung von WISSENSCHAFT, FORSCHUNG, BILDUNG, ERZIEHUNG,
KUNST, KULTUR, SPORT, RELIGION und KIRCHE zur beruflichen Aus- und Weiterbildung bzw.
Anwendung. Zielsetzung ist die Stärkung einer stabilen, wohlstandsbildenden und zielorientierten
Wirtschaftskultur – anknüpfend an Grundprinzipien der Sozialen Marktwirtschaft - die eher ein
„Miteinander“ als ein „Gegeneinander“ im Wirtschaftsprozess betonen. Gleichzeitig zielt das
Engagement des Vereins primär auf die Ebenen von (1.) Individuum und (2.) Organisation, sekundär
auf die Ebene der (3.) Gesellschaft insgesamt („Bottom-Up-Perspektive“, „tragfähige Subsidiarität“,
„Verein zur Bewältigung der Krise“)"
Es sollte ehrlicherweise auch dazu setzen: Verhinderung einer offenen Diskussion.

Sonntag, 6. November 2011

Kollabarationsskripte bei Open Courses und anderswo

Die Netikette ist ein sehr allgemeines Kollaborationsskript für das Arbeiten im Internet. Die Wikipediaregeln sind ein sehr stark ausgebautes Skript für den Aufbau eines sehr umfassenden Gemeinschaftswerks. Das Seminar ocwl11 hat ein Skript. Jedes Wiki hat ein Skript, usw.
Ein sehr offenes Skript für eine recht anspruchsvolle Gemeinschaftsarbeit hat CSpannagel für den Open Course opco11 entwickelt. Er nannte die Gemeinschaftsarbeit Festival und fasste unter diese Metapher, mehrere "Konzerte" zusammen:

Im ersten Konzert ging es um eine Besprechung der Bildungsstandards Baden-Württemberg. (Konzert (Probe und Aufführung))
Im zweiten um die Frage, ob Medienkompetenz (speziell ITG) in einem eigenen Fach gelernt werden sollte oder fächerintegrativ (Konzert (Probe und Aufführung)).
Im dritten ging es um Medienkunde für Senioren. Die fühlten sich durch die Metapher "Volksmusik" nicht ganz ernst genommen, arbeiteten aber vielleicht umso ernsthafter. (Konzert (Probe und Aufführung))
Viertens: Unter der Metapher "Gods" wurden die Lehrenden zusammengefasst (ich glaube, sie haben sich nicht beschwert), Sie diskutierten darüber, wie ihre Weiterbildung zu organisieren sei. (Konzert (Probe und Aufführung))
Fünftens: Braucht man Bildungsstandards oder ist offenes Lernen, wo der Lernende selbst festlegt, was er lernen will,  nicht sinnvoller? (Konzert (Probe und Aufführung)) - Dazu auch: Diskussion auf dem Educamp über (Allgemein-)Bildung und Kompetenzen und  Blog-Beitrag und Anja Lorenz: Weißt Du noch oder kannst Du nur?
Sechstens: Hier ging es um Trainer und Trainerinnen für Unternehmen, die dies als weiteres Thema eingebracht hatten. Dazu:
Man kann argumentieren, CSpannagel sei hier Eventmanager, Drehbuchautor und Regisseur aufgetreten. Jedenfalls hat er ein K-Skript verfasst.
Wegen des experimentellen Charakters hatte die Aufführung freilich durchaus passagenweise chaotische Züge.
Dass ein edupad nur eine beschränkte Nutzerzahl zulässt, sollte man zwar vor einer solchen Aufführung wissen. Aber angesichts der ca. 100 Jahre, die die Umstellung auf das Internet als Leitmedium dauern wird, war es ein sehr produktives Lernangebot, da es Gelegenheit zu vielen Fehlern gab. (Meine Beurteilung vom Juni 2011)
Wieso die Reaktion auf solche Experimente noch lange sehr geteilt sein wird, erläutert Peter Kruse in Wie die Netzwerke Wirtschaft und Gesellschaft revolutionieren (30 Min Video) (Dank an Sabine!).

Donnerstag, 3. November 2011

Knowledge Building in Wikipedia

Heute wurden im Artikel  Knowledge Building bis 7:50 acht edits durchgeführt. So lange haben die von mir am 19.10. entdeckten Fehler bzw. verbesserungswürdigen Kleinigkeiten durchgehalten.
Die Verbesserungen vom 3.11. stammen von nur zwei Personen.
Offenbar fühlt sich nicht jeder Student oder Blogger, der in der Wikipedia etwas Verbesserungswürdiges entdeckt, aufgefordert, es auch wirklich zu verbessern.
Hat sie denn schon Brockhauswürde? Das wäre schlecht, finde ich.
(Übrigens, einer der edits ist zwar nicht falsch, er widerspricht aber den Wikipediaregeln. Ich bin gespannt, wie lange der sich hält.)

Mittwoch, 2. November 2011

Ein Edupad zur Zukunft des Lernens

Hier wird gerade aus aktuellem Anlass Wissensaufbau zur Zukunft des Lernens betrieben.

Ein Open Course ist wirklich offen

"Und es ist so ähnlich, als wäre ich nach den großen Ferien zurück in die Schule gekommen oder nach langer Reise in wieder bekannten Gefilden eingetroffen", schreibt Sabine, und: "Schön, dass Ihr wieder da seid, oder dass ich wieder da bin, oder dass wir wieder da sind? Waren wir eigentlich jemals weg?"
Ganz meinerseits! 
Dachte ich mir doch, als ich die Tweets las: "Wir werden wieder vollzähliger."
Aber wir müssen nicht überall dabei sein, wir dürfen es, wenn es passt.